20 No Go`s beim BARFEN !
“Die Welt wäre ein schönerer Ort, wenn jeder die Fähigkeit hätte, so bedingungslos zu lieben wie ein Hund.”
―M.K.Clinton
Typische Fehler vermeiden!
Barfen ist wirklich kein Hexenwerk und auch keine komplizierte Philosophie. Man stelle sich vor - die Tiere draußen im Wald, der Wolf, oder auch einige Straßenhunde (wie meine Hündin) - schaffen es tatsächlich sich und ihre Nachkommen ohne Futterplan, seltsame Zusätze, exakte Portions Abmessungen usw. durchzubringen.
N a s o w a s 😁
Es kann also nicht so kompliziert sein, wenn man ein paar einfache Regeln berücksichtigt. Und man kann es wirklich sehr schlicht und einfach halten - viel hilft nicht viel.
„Würdest du dich gut fühlen,
wenn du wüsstest, dass sich dein Hund gut fühlt,
weil er eine richtige Mahlzeit bekommen hat,
bei der er sich satt und zufrieden fühlt?“
„Würde es dir etwas ausmachen,
wenn du deinen Hund 17 – 19 Jahre
in guter Gesundheit leben lassen könntest,
statt 12 Jahre mit vielen gesundheitlichen Problemen?“
— Mogens Eliasen
Klingt gut, oder? Dann schauen wir uns mal an, was du beim Barfen lieber bleiben lassen solltest, damit du typische Fehler beim Barfen ganz leicht vermeiden kannst.
Typische Barf-Fehler, die du kennen solltest.
🚫 1. Fleisch kochen
BARF heißt biologisch artgerechte ROH-Fütterung.
Wenn du Fleisch kochst, zerstörst du die für deinen Hund so wichtigen Proteine, Enzyme und wertvollen Nährstoffe. Also: Herd aus, Napf an!
(kannst du auch hier nochmal nachlesen; Mogens Eliasens hat es als Chemiker gut erklärt)
➡️ Fehler Nr. 1 beim Barfen: Gekochtes Fleisch.
🚫 2. Knochen kochen
Das ist wirklich gefährlich. Gekochte Knochen splittern leicht und können Magen oder Darm verletzen.
Roh sind sie völlig unbedenklich – wenn dein Hund sie gewohnt ist.
🚫 3. Gefrorenes Fleisch servieren
Selbstverständlich sollte Fleisch aufgetaut werden.
🚫 4. Fleisch mit Wasser „verlängern“
Bei gesunden Hunden bitte nicht. Nur bei bestimmten Erkrankungen ist das sinnvoll – sonst verwässerst du unnötig. Auch Gemüse-Smoothies haben zu viel Wasser und verwässern somit das Fleisch.
🚫 5. Nur Muskelfleisch füttern
Klingt edel, ist aber einseitig. Hunde brauchen Abwechslung: Muskelfleisch, Innereien, Pansen, Fett – alles gehört dazu.
🚫 6. Gemüseberge servieren
Gemüse ist Ballaststoff, nicht Hauptnahrung. Dein Hund zieht seine Nährstoffe aus Fleisch, nicht aus Brokkoli.
🚫 7. Zu viele Zusätze
Grünlippmuschel, Bierhefe, Vitamin C, Pulver hier, Tröpfchen da … Stopp!
Ein gesunder Hund braucht meist nur 1 – 2 gezielte Zusätze, je nach Fleischquelle. Mehr kann schaden.
🚫 8. Milchprodukte
Kuhmilch ist für Kälber. Hunde verlieren nach der Welpenzeit die Fähigkeit, Laktose zu verdauen – auch wenn man’s „nicht sofort sieht“. (mit Ausnahme des Menschen trinkt keine andere Tierart nach dem Säuglingsalter die Milch einer anderen Spezies)
Also lieber lassen, sonst droht Verdauungschaos statt gesunder Rohfütterung.
🚫 9. Getreide füttern
Immer wieder liest man, dass die Domestikation Hunde an stärkehaltige Produkte angepasst hätte.
Das stimmt so nicht.
Hunde haben keine Enzyme im Speichel, die Kohlenhydrate schon vor der Verdauung aufspalten könnten.
Und sie haben auch keinen Kiefer zum Kauen, sondern nur Zähne zum Reißen und Schlucken – genau wie ihre Vorfahren.
Getreide, Nudeln, Brot oder Reis gehören deshalb nicht in den Napf.
Sie liefern deinem Hund nichts, was er wirklich braucht.
➡️ Falsch Barfen beginnt oft mit zu viel Getreide.
🚫 10. Fettarme Diäten
Bitte nicht vom menschlichen „Low-Fat-Trend“ verleiten lassen.
Hunde ziehen Energie aus Fett – nicht aus Kohlenhydraten.
Das Fleisch sollte 15 – 20 % Fett enthalten, sonst drohen langfristig Leber- oder Nierenschäden.
🚫 11. Supermarkt-Fleisch als Dauerlösung
Im Urlaub okay, aber dauerhaft ungeeignet. Es enthält kaum Blut (ca. 3 % fehlen), und damit fehlen wichtige Nährstoffe.
🚫 12. Zu viel oxal- oder phytinsäurehaltige Pflanzen
Oxalsäurehaltige Produkte sind z. B. Mangold, Spinat, Rote Beete, Grünkohl, die nicht jeden Tag im Napf landen sollten, sondern eher sparsam verwendet werden, da sie die Calciumaufnahme hemmen. Kannst du auch hier nochmal nachlesen. Phytinsäurehaltige Produkte wie Getreide hemmen die Aufnahme diverser Nährstoffe, dein Hund braucht sie nicht - also besser weglassen.
🚫 13. Thiaminasehaltigen Fisch zu oft füttern
Z. B. Karpfen, Hering, Seelachs, Thunfisch & Zander enthalten ein Enzym, das Vitamin B1 zerstört.
Hin und wieder kein Problem – aber nicht ständig.
🚫 14. Fleisch unter Luftabschluss bei zu warmer Temperatur auftauen
Fleisch unter Luftabschluss bei zu warmer Temperatur auftauen. Fleisch sollte nicht unter Luftabschluss bei warmen Temperaturen aufgetaut werden. Das könnte zu Botulismus („Wurstvergiftung“) führen, was eine durch das Bakterium Clostridium botulinum verursachte Vergiftung ist. Die von diesem Bakterium gebildeten Nervengifte, so genannte Neurotoxine, zählen zu den stärksten Giften, die man kennt.
🚫 15. Rohes Schweinefleisch
Kann den Aujeszky-Virus enthalten – für Hunde tödlich. Also Finger weg.
🚫 16. Schlund mit Schilddrüsengewebe
Kommt heute kaum noch vor, aber sicher ist sicher – bei Hunden mit diagnostizierter Schilddrüsenfehlfunktion würde ich darauf verzichten.
🚫 17. Giftige Lebensmittel
Avocado, Bittermandeln, grüne Paprika, Trauben, Zwiebeln … gehören nicht in den Napf. Eine gute Übersicht findest du hier.
🚫 18. Zusätzliche Öle ins Futter kippen
Bitte nicht. Dein Hund ist kein kleiner Mensch, der Olivenöl oder Leinöl über den Salat braucht.
Zusätzliche Öle – egal ob Oliven-, Sonnenblumen-, Maiskeim-, Distel-, Nachtkerzen-, Borretsch-, Lein- oder Schwarzkümmelöl – gehören bei einem gesunden Hund nicht ins Futter.
Auch nicht „fürs Fell“, „für Vitamin E“ oder „als Antioxidationsmittel“.
Diese Öle verschieben das empfindliche Omega-3-zu-Omega-6-Verhältnis, was auf Dauer mehr schadet als nützt.
👉 Ausnahme: Kokosöl. Das kannst du hin und wieder in kleinen Mengen geben, z. B. zur Zeckenzeit – es beeinflusst das Fettsäurenverhältnis nicht.
Lachsöl dagegen lieber ersetzen: Algenöl liefert dieselben Omega-3-Fettsäuren, ist umweltfreundlicher, nachhaltiger und vor allem – fischfreundlich 🐟💚
🚫 19. Omega-3-Öle kaufen, die auch Omega-6 oder Omega-9 enthalten
Das klingt auf den ersten Blick gesund – ist es aber nicht.
Diese sogenannten Omega-3-6-9-Mischöle sind für Hunde nicht sinnvoll, weil Omega-6 bereits reichlich im Fleisch enthalten ist.
Was deinem Hund wirklich fehlt, ist die Omega-3-Fettsäure.
Genau deshalb brauchst du ein reines Omega-3-Öl, um das wichtige Verhältnis zwischen Omega-3 und Omega-6 im Gleichgewicht zu halten.
Auch Lachsöl solltest du meiden: Die meisten Lachse stammen aus norwegischen Zuchtfarmen, werden mit Getreide gefüttert – und das hat mit „gesund“ nichts mehr zu tun.
Und mit Tierwohl schon gar nicht.
Lein- oder Hanföl sind zwar pflanzlich, reichen aber nicht aus, um die aktiven Fettsäuren EPA und DHA zu bilden.
Darum: Algenöl ist die bessere Wahl – sauber, nachhaltig und wirksam.
🚫 20. Unsinnige Experimente
Manchmal sieht man die kreativsten BARF-Konstruktionen – von „Rinderhack mit Apfelmus und Haferflocken“ bis „Huhn mit Joghurt und Karottenbrei“.
Bitte: Bleib bei der Natur. Einfach, roh, artgerecht.
Fazit
Barfen ist einfach. Nur wir Menschen machen es manchmal kompliziert.
Wenn du diese 20 Punkte beachtest, hat dein Hund alles, was er braucht – und du bekommst das schönste Dankeschön:
ein gesundes, fröhliches Tier, das vor Lebensfreude sprüht.
Oder kurz gesagt:
👉 Weniger ist besser…
Hund oder Katze ?
Hallo, ich bin Beate – und bei mir leben zwei Hunde. BARF ist für mich ein echtes Herzensprojekt: weniger Fertigfutter, mehr artgerechte Ernährung. Denn frische Fütterung macht keine Mühe – sondern ist ein echter Game-Changer für eure Tiere.
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Happy to meet you